Geld ist weit mehr als nur ein Zahlungsmittel – es ist eng mit unserem Selbstwertgefühl und unserer inneren Überzeugung verknüpft. Besonders für Frauen spielt das finanzielle Mindset eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, kluge Entscheidungen zu treffen und langfristig Vermögen aufzubauen.
Doch warum fällt es vielen Frauen schwer, sich aktiv mit Finanzen auseinanderzusetzen? Warum haben so viele das Gefühl, Geld sei ein belastendes oder zu komplexes Thema? Und wie kann ein gesundes finanzielles Mindset dabei helfen, Sicherheit und persönliches Wachstum in Einklang zu bringen?
In diesem Beitrag geht es darum, wie Frauen ihr finanzielles Mindset stärken können, warum Selbstwert und Geldbewusstsein untrennbar miteinander verbunden sind und mit welchen Strategien der Weg zu mehr finanzieller Souveränität gelingen k
Das finanzielle Mindset: Mehr als nur Wissen über Geld
Viele Menschen glauben, dass finanzieller Erfolg allein von Wissen über Geldanlage, Budgetplanung oder Investitionen abhängt. Doch Studien zeigen, dass die innere Einstellung zu Geld – also das finanzielle Mindset – einen ebenso großen Einfluss hat.
Frauen wachsen häufig mit gesellschaftlich geprägten Glaubenssätzen auf, die unbewusst ihr Verhältnis zu Geld beeinflussen:
- „Geld ist kompliziert.“
- „Ich bin nicht gut in Finanzthemen.“
- „Ich brauche jemanden, der sich darum kümmert.“
- „Sparen ist wichtiger als Investieren.“
- „Geld ist nicht so wichtig.“
Solche tief verankerten Überzeugungen führen oft dazu, dass Frauen finanzielle Entscheidungen aufschieben oder finanzielle Chancen nicht nutzen. Wer sich selbst nicht als „finanziell kompetent“ betrachtet, zögert eher, Gehaltsverhandlungen zu führen, zu investieren oder strategische finanzielle Entscheidungen zu treffen.
Wie das finanzielle Mindset das Verhalten beeinflusst
Ein negatives finanzielles Mindset kann dazu führen, dass
✔ Geld als Mangelressource betrachtet wird, anstatt als Mittel zur Gestaltung des eigenen Lebens.
✔ Investitionen vermieden werden, aus Angst, Fehler zu machen.
✔ Finanzielle Entscheidungen hinausgezögert werden, weil Unsicherheit besteht.
Ein positives finanzielles Mindset hingegen
✔ ermöglicht mutigere, langfristig sinnvolle Finanzentscheidungen.
✔ hilft dabei, Geld als Werkzeug für Freiheit und Unabhängigkeit zu sehen.
✔ stärkt die Bereitschaft, Verantwortung für die eigenen Finanzen zu übernehmen.
Selbstwert und finanzielle Entscheidungen: Warum sie zusammenhängen
Ein gesundes finanzielles Mindset beginnt mit einem starken Selbstwertgefühl. Studien zeigen, dass Frauen mit hohem Selbstvertrauen
- eher Gehaltsverhandlungen führen,
- selbstbewusster in Finanzentscheidungen investieren,
- langfristige Strategien für den Vermögensaufbau verfolgen.
Ein geringes Selbstwertgefühl kann hingegen dazu führen, dass Frauen sich mit weniger zufriedengeben – sei es beim Gehalt, beim Investieren oder bei der langfristigen Finanzplanung.
Die Verbindung zwischen Geldbewusstsein und Selbstwert zeigt sich in vielen Lebensbereichen:
- Frauen mit einem positiven finanziellen Mindset fordern höhere Gehälter – weil sie sich ihres Werts bewusst sind.
- Sie investieren gezielt – weil sie sich zutrauen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
- Sie treffen Finanzentscheidungen proaktiv – statt aus Unsicherheit oder Angst zu handeln.
Selbstwert stärken, um bessere finanzielle Entscheidungen zu treffen
Ein gesundes Selbstwertgefühl entsteht durch Wissen, Übung und eine bewusste Veränderung der inneren Einstellung. Wer sich kontinuierlich mit Finanzen beschäftigt, sich weiterbildet und kleine finanzielle Erfolge feiert, entwickelt ein stärkeres finanzielles Mindset.
Drei Schritte zur Stärkung des eigenen Selbstwerts in finanziellen Entscheidungen:
- Glaubenssätze reflektieren: Welche Überzeugungen gibt es über Geld? Welche davon sind möglicherweise überholt oder hinderlich?
- Finanzielle Bildung erweitern: Wissen ist Macht – je mehr über nachhaltige Investments, Altersvorsorge oder Vermögensaufbau gelernt wird, desto sicherer werden Entscheidungen.
- Finanzielle Ziele setzen und Fortschritte feiern: Selbst kleine Schritte, wie das Einrichten eines Sparplans oder eine erste Investition, stärken das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Finanzielles Mindset und der Einfluss der Gesellschaft
Frauen wurden historisch oft von Finanzentscheidungen ausgeschlossen oder dazu erzogen, dass Geld eher ein „Männerthema“ sei. Bis in die 1970er Jahre durften Frauen in Deutschland nicht einmal ohne die Erlaubnis ihres Ehemanns ein eigenes Bankkonto eröffnen.
Diese gesellschaftlichen Prägungen wirken bis heute nach:
- Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer und haben oft weniger finanzielle Rücklagen.
- Sie investieren seltener in Aktien und andere langfristige Kapitalanlagen.
- Sie übernehmen häufiger unbezahlte Care-Arbeit, was sich langfristig auf ihre Rente auswirkt.
Diese strukturellen Ungleichheiten verstärken oft das Gefühl, dass Geld eine unsichere oder schwierige Angelegenheit sei. Doch gerade deshalb ist es wichtig, das eigene finanzielle Mindset aktiv zu gestalten und den eigenen Umgang mit Geld selbstbestimmt zu steuern.
Finanzielle Unabhängigkeit als Ziel
Unabhängigkeit beginnt mit Wissen und Handeln. Frauen, die sich aktiv mit ihren Finanzen beschäftigen, können langfristig Vermögen aufbauen und finanzielle Sicherheit erlangen – unabhängig von Partner, Familie oder Arbeitgeber.
Folgende Fragen können helfen, den eigenen Weg zu definieren:
✔ Welche finanziellen Ziele sind mir wirklich wichtig?
✔ Welche Glaubenssätze über Geld beeinflussen mich – und sind sie förderlich oder hinderlich?
✔ Wie kann ich mein Wissen erweitern, um selbstbestimmtere Entscheidungen zu treffen?
Praktische Schritte zur Stärkung des finanziellen Mindsets
Ein starkes finanzielles Mindset entwickelt sich nicht über Nacht, sondern durch regelmäßige, bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema Geld.
1. Finanzwissen aufbauen
Viele Unsicherheiten entstehen aus einem Mangel an Wissen. Wer sich regelmäßig mit Finanzthemen beschäftigt, entwickelt automatisch mehr Selbstvertrauen. Gute Quellen sind Finanzblogs, Bücher oder Podcasts.
2. Budget und Finanzplanung aufstellen
Ein Überblick über die eigene finanzielle Situation reduziert Ängste. Ein einfaches Haushaltsbuch oder eine Finanz-App hilft dabei, Einnahmen, Ausgaben und Sparziele im Blick zu behalten.
3. Ein eigenes Finanzpolster schaffen
Ein finanzieller Puffer sorgt für Sicherheit und hilft dabei, souveräne Entscheidungen zu treffen. Eine Faustregel: Drei bis sechs Monatsgehälter sollten als Notgroschen auf einem separaten Konto liegen.
4. Investieren lernen und starten
Der größte Fehler ist es, nicht zu investieren. Selbst mit kleinen Beträgen lässt sich langfristig Vermögen aufbauen. Ein ETF-Sparplan ist ein guter Einstieg.
5. Selbstbewusst über Geld sprechen
Frauen sprechen oft seltener über Geld als Männer. Doch der Austausch mit Freundinnen, Kolleginnen oder Finanzberaterinnen kann helfen, Erfahrungen zu teilen und finanzielle Entscheidungen sicherer zu treffen.
Fazit: Ein starkes finanzielles Mindset führt zu mehr Unabhängigkeit
Geld ist nicht nur ein Mittel zur Bezahlung von Rechnungen – es ist auch ein Werkzeug für Freiheit und Selbstbestimmung. Ein starkes finanzielles Mindset ermöglicht Frauen, finanzielle Entscheidungen selbstbewusst zu treffen, Vermögen gezielt aufzubauen und langfristige finanzielle Sicherheit zu schaffen.
Wer sein finanzielles Mindset verändert, verändert sein finanzielles Leben.
Weiterführende Quellen zum Thema:
Mullainathan, S. & Shafir, E. (2013). Scarcity: Why Having Too Little Means So Much.
Dieses Buch untersucht, wie Knappheit – sei es an Zeit oder Geld – unsere kognitive Leistungsfähigkeit beeinflusst und zu suboptimalen Entscheidungen führen kann.
Lusardi, A. & Mitchell, O. S. (2011). Financial Literacy and Retirement Planning in the United States. Journal of Pension Economics and Finance, 10(4), 509-525.
Diese Studie zeigt den Zusammenhang zwischen finanzieller Bildung und der Bereitschaft zur Altersvorsorge auf.
Gneezy, U., Leonard, K. L., & List, J. A. (2009). Gender Differences in Competition: Evidence from a Matrilineal and a Patriarchal Society. Econometrica, 77(5), 1637-1664.
Diese Forschung untersucht, wie kulturelle Unterschiede die Wettbewerbsbereitschaft von Frauen und Männern beeinflussen.
Babcock, L., & Laschever, S. (2003). Women Don’t Ask: Negotiation and the Gender Divide. Princeton University Press.
Dieses Buch beleuchtet, warum Frauen seltener Gehaltsverhandlungen führen und welche Auswirkungen dies auf ihre Karriere und finanzielle Situation hat.
Tversky, A., & Kahneman, D. (1974). Judgment under Uncertainty: Heuristics and Biases. Science, 185(4157), 1124-1131.
Diese klassische Studie der Verhaltensökonomie erklärt, wie kognitive Verzerrungen unsere Entscheidungen unter Unsicherheit beeinflussen.
Statistisches Bundesamt:l Gender Pay Gap in Deutschland.
Offizielle Statistik zur Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Deutschland.
OECD: Women and Financial Literacy: OECD/INFE Evidence, Policies and Practice.
Dieser Bericht zeigt, dass Frauen weltweit tendenziell weniger finanzielle Bildung erhalten und deshalb häufiger finanzielle Chancen verpassen.
Erfahre mehr über effizienten, fairen und nachhaltigen Vermögensaufbau für die Altersvorsorge unter www.geldherz.de
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