Du suchst eine Alternative zum Tagesgeld, die dir mehr Rendite bietet, dabei flexibel bleibt und möglicherweise sogar nachhaltig ist? Dann könnten Geldmarktfonds interessant für dich sein. Doch Vorsicht: Gerade im Bereich der Nachhaltigkeit gibt es bei Geldmarktfonds und geldmarktnahen Produkten noch deutliche Einschränkungen. In diesem Beitrag erfährst du, warum Geldmarktfonds trotz dieser Herausforderungen eine Überlegung wert sind und welche Produkte aktuell verfügbar sind.
Was sind Geldmarktfonds?
Geldmarktfonds investieren in kurzfristige Geldmarktinstrumente wie Einlagenzertifikate, Termingelder oder Staatsanleihen. Sie bieten Anleger*innen eine hohe Liquidität und gelten als relativ sicher. Anders als Tagesgeldkonten sind sie jedoch nicht durch die gesetzliche Einlagensicherung abgedeckt. Ihr Ziel ist es, eine stabile Rendite bei minimalen Wertschwankungen zu erzielen.
Nachhaltigkeit: Wo stehen Geldmarktfonds?
Hier die schlechte Nachricht: Streng nachhaltige Geldmarktfonds gibt es bislang nicht. Produkte wie der Erste Responsible Reserve (ISIN: AT0000A03951; Jahreskosten: 0,31 Prozent) gelten zwar als „grün“, sind aber lediglich geldmarktnah. Das bedeutet, sie können keine direkte Alternative zu Tages- oder Festgeld darstellen, da sie aufgrund ihrer Zusammensetzung risikoreicher sind.
Auch bei Geldmarkt-ETFs sieht es nicht viel besser aus. Zwar gibt es Ansätze wie den iShares EUR Ultrashort Bond ESG ETF (ISIN: IE00BJP26D89; Jahreskosten: 0,09 Prozent), der einen „hellgrünen“ Ansatz verfolgt. Doch über 50 Prozent des Fonds sind in Unternehmensanleihen investiert, was ihn für sicherheitsorientierte Anleger*innen weniger geeignet macht.
Ein interessanter Kompromiss könnte der Xtrackers EUR Overnight Rate Swap ETF (ISIN: LU0290358497; Jahreskosten: 0,10 Prozent) sein. Dieser ETF ist zwar nicht offiziell als nachhaltig ausgewiesen, legt aber fast ausschließlich in Staatsanleihen west- und südeuropäischer Länder an, die als vergleichsweise nachhaltig gelten. Für viele nachhaltige Anleger*innen könnte dies eine akzeptable Lösung sein.
Warum Geldmarktfonds eine Alternative sein können
Trotz der eingeschränkten Nachhaltigkeitsoptionen bieten Geldmarktfonds einige Vorteile, die sie zu einer interessanten Alternative zum Tagesgeld machen:
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Höhere Rendite
Während Tagesgeldzinsen oft hinter der Inflation zurückbleiben, können Geldmarktfonds durch ihre diversifizierten Anlagen höhere Erträge erzielen. -
Liquidität
Geldmarktfonds sind flexibel: Du kannst Anteile börsentäglich kaufen und verkaufen. Beachte jedoch, dass es bis zu vier Bankarbeitstage dauern kann, bis dein Geld auf deinem Konto landet. -
Diversifikation
Anders als Tagesgeldkonten, bei denen du von der Bonität einer einzigen Bank abhängig bist, streuen Geldmarktfonds das Risiko auf verschiedene Emittenten.
Produkte im Vergleich: Was passt zu dir?
Hier sind drei Optionen, die du in Betracht ziehen könntest:
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iShares EUR Ultrashort Bond ESG ETF
- ISIN: IE00BJP26D89
- Jahreskosten: 0,09 Prozent
- Nachhaltigkeit: Hellgrüner Ansatz, aber riskanter durch Unternehmensanleihen.
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Erste Responsible Reserve
- ISIN: AT0000A03951
- Jahreskosten: 0,31 Prozent
- Nachhaltigkeit: Geldmarktnaher Fonds, aber kein vollwertiger Ersatz für Tagesgeld.
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Xtrackers EUR Overnight Rate Swap ETF
- ISIN: LU0290358497
- Jahreskosten: 0,10 Prozent
- Nachhaltigkeit: Keine offizielle ESG-Auszeichnung, jedoch Fokus auf Staatsanleihen mit nachhaltigem Profil.
Fazit: Die Alternative mit Abstrichen
Geldmarktfonds sind eine interessante Möglichkeit, dein Geld flexibel und mit Aussicht auf höhere Renditen anzulegen. Wenn Nachhaltigkeit für dich eine zentrale Rolle spielt, gibt es zwar Einschränkungen, doch mit etwas Recherche findest du Produkte, die deine Anforderungen erfüllen könnten.
Beachte dabei: Geldmarktfonds ersetzen kein Tagesgeldkonto im klassischen Sinne, da sie nicht durch die Einlagensicherung abgesichert sind. Für sicherheitsorientierte Anleger*innen kann ein Kompromiss wie der Xtrackers EUR Overnight Rate Swap ETF eine passende Lösung sein.