Warum Frauen im Alter weniger Rente bekommen und was du dagegen tun kannst

Die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen – auch bekannt als Gender Pension Gap – ist eine der größten finanziellen Herausforderungen unserer Zeit. Frauen erhalten im Durchschnitt deutlich weniger Rente als Männer. Doch woran liegt das? Und vor allem: Wie kannst du als Frau diese Lücke für dich selbst schließen? In diesem ausführlichen Blogbeitrag erfährst du alles, was du über den Gender Pension Gap wissen musst – von den Ursachen bis zu konkreten Lösungsstrategien.

Was ist der Gender Pension Gap?

Der Gender Pension Gap bezeichnet die Differenz zwischen den durchschnittlichen Renten von Frauen und Männern. Laut einer Studie der Europäischen Kommission beträgt dieser Unterschied in Deutschland rund 46 Prozent (Stand 2022). Das bedeutet, dass Frauen im Alter fast die Hälfte weniger an Rente erhalten als Männer.

Dieser finanzielle Nachteil führt dazu, dass viele Frauen im Ruhestand stärker auf staatliche Unterstützung angewiesen sind oder sogar in Altersarmut geraten. Doch warum ist die Rentenlücke so groß?

Ursachen des Gender Pension Gap

1. Niedrigere Einkommen durch den Gender Pay Gap

Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt rund 18 Prozent weniger als Männer (Statistisches Bundesamt, 2023). Das hat direkte Auswirkungen auf ihre Rentenansprüche, da diese auf dem lebenslangen Einkommen basieren.

2. Teilzeitarbeit und Erwerbsunterbrechungen

Viele Frauen reduzieren ihre Arbeitszeit oder pausieren ihre Karriere für die Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) arbeiten rund 50 Prozent der Frauen in Teilzeit, während es bei Männern nur 12 Prozent sind. Weniger Erwerbszeit bedeutet automatisch geringere Rentenbeiträge.

3. Weniger betriebliche Altersvorsorge

Betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist in vielen Unternehmen verbreitet, doch Frauen profitieren davon oft weniger. Gründe dafür sind befristete Arbeitsverhältnisse, Teilzeit oder geringfügige Beschäftigungen, bei denen keine bAV angeboten wird.

4. Unterschiede in der privaten Altersvorsorge

Männer legen im Schnitt mehr Geld in private Vorsorgeprodukte wie ETFs oder Rentenversicherungen an. Frauen sind oft zurückhaltender, wenn es um die eigenständige Altersvorsorge geht, was langfristig zu einer noch größeren Rentenlücke führt.

Die Konsequenzen: Altersarmut droht

Die Folge des Gender Pension Gap ist oft finanzielle Unsicherheit im Alter. Laut der Deutschen Rentenversicherung beziehen fast 75 Prozent der Altersgrundsicherungsempfängerinnen Frauen. Das bedeutet, dass sie unter der Armutsgrenze leben müssen und auf Sozialleistungen angewiesen sind.

Wie kannst du die Rentenlücke schließen?

Zum Glück gibt es mehrere Wege, den Gender Pension Gap für dich persönlich zu minimieren. Hier sind konkrete Maßnahmen:

1. Finanzielle Bildung und Eigeninitiative

Der erste Schritt ist, sich aktiv mit dem Thema Finanzen und Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Ein solides Verständnis über Rentensysteme, Investitionen und Fördermöglichkeiten kann helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.

2. Private Altersvorsorge frühzeitig starten

Je früher du mit der privaten Altersvorsorge beginnst, desto besser. Empfehlenswert sind nachhaltige ETFs und Fonds mit soliden Renditeaussichten. Beispiele für nachhaltige ETFs sind:

  • iShares MSCI World SRI ETF (ISIN: IE00BYVJRP78)
  • Deka Oekom Euro Nachhaltigkeit UCITS ETF (ISIN: LU0292096186)

Tipp: Nutze Sparpläne, um regelmäßig auch mit kleinen Beträgen in die Altersvorsorge zu investieren.

3. Betriebliche Altersvorsorge nutzen

Falls dein Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) anbietet, solltest du diese Option unbedingt prüfen. In vielen Fällen gibt es Zuschüsse vom Arbeitgeber oder steuerliche Vorteile. Merke: Je mehr dein Arbeitgeber vom Beitrag übernimmt, desto rentabler ist es in der Regel für dich. Übernimmt er sogar 100% des Beitrag, greif zu!

4. Ehevertrag und Rentenausgleich in der Partnerschaft

Ein häufig unterschätztes Thema ist die finanzielle Absicherung in der Partnerschaft. Falls dein Partner oder deine Partnerin mehr verdient, kann ein gerechter Rentenausgleich (z. B. durch Ehevertrag oder private Vereinbarungen) helfen, Ungleichheiten auszugleichen.

5. Vermögensaufbau durch nachhaltige Investments

Nachhaltige Investments bieten eine langfristige Rendite und sind eine sinnvolle Ergänzung zur Altersvorsorge. Dazu zählen:

  • Immobilien als stabile Einkommensquelle im Alter
  • Nachhaltige Aktien und ETFs, die ethische und ökologische Kriterien erfüllen
  • Versicherungsbasierte Altersvorsorge, die Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt

6. Staatliche Förderungen nutzen

Es gibt zahlreiche Fördermöglichkeiten, die du für deine Altersvorsorge nutzen kannst:

  • Riester-Rente: Staatliche Zulagen und Steuervorteile für Arbeitnehmerinnen und Geringverdienerinnen
  • Rürup-Rente: Steuerlich begünstigte Altersvorsorge für Selbstständige
  • Vermögenswirksame Leistungen: Arbeitgeberzuschüsse für Fonds- oder Banksparpläne

Fazit: Gender Pension Gap aktiv bekämpfen

Die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen ist ein ernstes Problem, das langfristige Konsequenzen hat. Doch mit der richtigen Strategie kannst du frühzeitig gegensteuern. Finanzielle Bildung, private Altersvorsorge und nachhaltige Investments sind entscheidende Bausteine, um den Gender Pension Gap zu minimieren und eine sichere Rente aufzubauen.

Setze dich aktiv mit deiner finanziellen Zukunft auseinander und starte jetzt – dein späteres Ich wird es dir danken!

Hast du noch Fragen oder möchtest du Unterstützung bei deiner Altersvorsorge? Vereinbare jetzt ein kostenloses Beratungsgespräch auf Geldherz.de.

Quellen:

  1. Europäische Kommission (2022) – Bericht zum Gender Pension Gap in der EU:
  2. Statistisches Bundesamt (2023) – Zahlen zum Gender Pay Gap und den Auswirkungen auf die Rente:
  3. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) (2022) – Studie über Teilzeitarbeit von Frauen und deren Auswirkungen auf die Rentenhöhe:
  4. Deutsche Rentenversicherung (2023) – Daten zur Altersgrundsicherung in Deutschland:
  5. OECD-Studie zur Rentenlücke in Europa (2022) – Geschlechterunterschiede in der Altersvorsorge weltweit:
  6. Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) (2023) – Bericht über betriebliche Altersvorsorge in Deutschland:
  7. Deutsche Börse / Xetra (2023) – Nachhaltige ETFs mit ESG-Kriterien:
Cookie Consent mit Real Cookie Banner